Meistens fahren wir ja um diese Jahreszeit in den Süden. Dieses Jahr war jedoch der Sommer zuhause teilweise so unerträglich heiß, dass ich mich nach herbstlichen Farben, Wind und Wetter sehne. Deshalb mal eine andere Himmelsrichtung, immer gen Westen, im Idealfall bis in die Bretagne und an den Atlantik, schaun mer mal.
Unsere erste Etappe geht nach Freiburg, ok. etwas südlich, aber von uns aus schon ziemlich westlich. Wir stellen uns auf den neuen Stellplatz an der Messe, nicht sehr schön, aber zweckmäßig. Am Abend besuchen wir Ingmar und Patsy und genießen leckeres Essen vom Inder.
Die nächste Etappe ist sehr kurz, nur nach Breisach am Rhein. Das Wetter ist zu schön zum fahren, lieber genießen wir einen Spaziergang am Rhein und im Städtchen. Am Ufer liegen zwei große Hotelschiffe, wollen wir das? Definitiv nein, vielleicht wenn wir alt sind (haha).
Der direkte Weg nach Westen führt uns zunächst über den Rhein nach Frankreich, dann durch bzw. über die Vogesen. Warum nicht, da waren wir auch schon lange nicht mehr. Wir nehmen die Route über den Col de la Schlucht, immerhin fast 1100m hoch. Auf der Route des Crètes geht es noch etwas höher, wir wollen zur Auberge de la Ferme Brei….
Uns wurde empfohlen hier ein Käsefondue aus Munsterkäse zu essen, deshalb melde ich uns gleich für den Abend an. Und praktischerweise kann man gleich auf dem Parkplatz übernachten, tagsüber etwas laut, nachts aber sehr ruhig und dunkel. Zum Käsefondue gibt es noch eine Schinkenplatte und Salat, viel zu viel für uns, deshalb wandert der Schinken ins Womo und reicht uns noch zwei Tage. Alles sehr lecker.
Der erste Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen zeigt uns…nichts! Dicker Nebel! Wo ist der See, den wir gestern noch gesehen haben? Und es beginnt auch noch zu regnen, bei 8 Grad nicht so gemütlich. Also fahren wir weiter, keine Wanderung.
Auf kleinen Straßen fahren wir über Gerardmer, Epinal, immer weiter nach Westen bis kurz vor Troyes. Heute muss es mal ein CP sein, an einem kleinen See, dem Lac l’Orient, werden wir fündig. Der See ist allerdings enttäuschend, er hat viel zu wenig Wassser nach diesem Sommer und das trockene Ufer ist steinig und schlammig. Also doch lieber die CP-Dusche.
Wir laufen noch ins Dorf Géraudot, aber hier ist am Samstag Abend völlig tote Hose, das einzige Restaurant ist geschlossen und der Champagner-Händler hat auch zu. Sagte ich bereits, dass wir am Rande der Champagne sind?
Ein Null- Kilometer-Tag am Sonntag wäre gut, aber nicht hier. Wie gestern fahren wir etwa 270km, teils Landstrassen, teils Autobahnen. Es läuft gut heute, keine LKWs unterwegs, trotzdem sind wir mit Pausen fast fünf Stunden unterwegs. Unser Etappenziel ist Meung-sur- Loire, ein kostenloser SP sehr nahe am Fluss. Wir erkunden den hübschen Ort, das altehrwürdige Schloss schauen wir uns nur von außen an. Lieber spazieren wir noch in der Sonne ein Stück am Ufer der Loire entlang und genießen ein Glas Wein/Bier in der Abendsonne.
Noch einmal eine relativ große Etappe. Und der Verkehr ist am Montag heftig, dazu Wind und teilweise Regen, es gibt schönere Fahrtage. Nach 100km Landstrasse ziehen wir es vor auf die Autobahn zu wechseln und kommen gegen 15.00 Uhr in Fougères an. Wir haben die Bretagne erreicht! Ab jetzt werden wir uns Zeit lassen. Fougéres hat eine riesige Burganlage oberhalb des Flusses mit einer bis zu 30m hohen Ringmauer und etlichen Wehrtürmen. Auf der anderen Seite des kleinen Flusses kommt man durch einen schönen Jardin Public (Park) in die Oberstadt mit toller Aussicht auf die Burg, zahlreichen Geschäften und Restaurants. Ein sehr angenehmes Städtchen.
(Hier sollen noch ein paar Bilder kommen bei besserem Internet)
Und dann soll der Urlaub richtig beginnen. Nur 40km sind es bis zum Mont Saint-Michel, auf den ich mich schon so lange freue. Wir checken auf einem CP ein und wollen am Nachmittag hinüber laufen. Der Regen macht uns dann aber einen Strich durch die Rechnung, erst nur etwas Nieselregen, der sich im Laufe des Nachmittags/Abends zum ergiebigen Dauerregen steigert. Macht nichts, eine Pause tut uns gut und morgen ist auch noch ein Tag.