Immer Richtung Westen…

Meistens fahren wir ja um diese Jahreszeit in den Süden. Dieses Jahr war jedoch der Sommer zuhause teilweise so unerträglich heiß, dass ich mich nach herbstlichen Farben, Wind und Wetter sehne. Deshalb mal eine andere Himmelsrichtung, immer gen Westen, im Idealfall bis in die Bretagne und an den Atlantik, schaun mer mal.

Unsere erste Etappe geht nach Freiburg, ok. etwas südlich, aber von uns aus schon ziemlich westlich. Wir stellen uns auf den neuen Stellplatz an der Messe, nicht sehr schön, aber zweckmäßig. Am Abend besuchen wir Ingmar und Patsy und genießen leckeres Essen vom Inder.

Die nächste Etappe ist sehr kurz, nur nach Breisach am Rhein. Das Wetter ist zu schön zum fahren, lieber genießen wir einen Spaziergang am Rhein und im Städtchen. Am Ufer liegen zwei große Hotelschiffe, wollen wir das? Definitiv nein, vielleicht wenn wir alt sind (haha).

Der direkte Weg nach Westen führt uns zunächst über den Rhein nach Frankreich, dann durch bzw. über die Vogesen. Warum nicht, da waren wir auch schon lange nicht mehr. Wir nehmen die Route über den Col de la Schlucht, immerhin fast 1100m hoch. Auf der Route des Crètes geht es noch etwas höher, wir wollen zur Auberge de la Ferme Brei….

Uns wurde empfohlen hier ein Käsefondue aus Munsterkäse zu essen, deshalb melde ich uns gleich für den Abend an. Und praktischerweise kann man gleich auf dem Parkplatz übernachten, tagsüber etwas laut, nachts aber sehr ruhig und dunkel. Zum Käsefondue gibt es noch eine Schinkenplatte und Salat, viel zu viel für uns, deshalb wandert der Schinken ins Womo und reicht uns noch zwei Tage. Alles sehr lecker.

Der erste Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen zeigt uns…nichts! Dicker Nebel! Wo ist der See, den wir gestern noch gesehen haben? Und es beginnt auch noch zu regnen, bei 8 Grad nicht so gemütlich. Also fahren wir weiter, keine Wanderung.

Auf kleinen Straßen fahren wir über Gerardmer, Epinal, immer weiter nach Westen bis kurz vor Troyes. Heute muss es mal ein CP sein, an einem kleinen See, dem Lac l’Orient, werden wir fündig. Der See ist allerdings enttäuschend, er hat viel zu wenig Wassser nach diesem Sommer und das trockene Ufer ist steinig und schlammig. Also doch lieber die CP-Dusche.

Wir laufen noch ins Dorf Géraudot, aber hier ist am Samstag Abend völlig tote Hose, das einzige Restaurant ist geschlossen und der Champagner-Händler hat auch zu. Sagte ich bereits, dass wir am Rande der Champagne sind?

Ein Null- Kilometer-Tag am Sonntag wäre gut, aber nicht hier. Wie gestern fahren wir etwa 270km, teils Landstrassen, teils Autobahnen. Es läuft gut heute, keine LKWs unterwegs, trotzdem sind wir mit Pausen fast fünf Stunden unterwegs. Unser Etappenziel ist Meung-sur- Loire, ein kostenloser SP sehr nahe am Fluss. Wir erkunden den hübschen Ort, das altehrwürdige Schloss schauen wir uns nur von außen an. Lieber spazieren wir noch in der Sonne ein Stück am Ufer der Loire entlang und genießen ein Glas Wein/Bier in der Abendsonne.

Noch einmal eine relativ große Etappe. Und der Verkehr ist am Montag heftig, dazu Wind und teilweise Regen, es gibt schönere Fahrtage. Nach 100km Landstrasse ziehen wir es vor auf die Autobahn zu wechseln und kommen gegen 15.00 Uhr in Fougères an. Wir haben die Bretagne erreicht! Ab jetzt werden wir uns Zeit lassen. Fougéres hat eine riesige Burganlage oberhalb des Flusses mit einer bis zu 30m hohen Ringmauer und etlichen Wehrtürmen. Auf der anderen Seite des kleinen Flusses kommt man durch einen schönen Jardin Public (Park) in die Oberstadt mit toller Aussicht auf die Burg, zahlreichen Geschäften und Restaurants. Ein sehr angenehmes Städtchen.

(Hier sollen noch ein paar Bilder kommen bei besserem Internet)

Und dann soll der Urlaub richtig beginnen. Nur 40km sind es bis zum Mont Saint-Michel, auf den ich mich schon so lange freue. Wir checken auf einem CP ein und wollen am Nachmittag hinüber laufen. Der Regen macht uns dann aber einen Strich durch die Rechnung, erst nur etwas Nieselregen, der sich im Laufe des Nachmittags/Abends zum ergiebigen Dauerregen steigert. Macht nichts, eine Pause tut uns gut und morgen ist auch noch ein Tag.

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El Torcal im Nebel

11 APRIL 2022,

Seltsam, im Nebel zu wandern!

Einsam ist jeder Busch und Stein,

Kein Baum sieht den andern,

Jeder ist allein.

(Hermann Hesse)

So einsam waren wir heute nicht, aber die Stimmung im Nebel war schon eigenartig.

Der Naturpark El Torcal fasziniert mit seinen bizarren Felsformationen, Plattenschichten, aufgetürmten Felsen und Wackelsteinen.

Alles ist durch Erosion entstanden, da die einzelnen Steinschichten unterschiedliche Widerstandsfähigkeiten gegen Wind und Wasser aufweisen. Das Ganze ist ein riesiges Kalkplateau auf etwa 1200m Höhe, entsprechend kalt war es heute wieder. Da der obere Parkplatz schon wieder voll war, mussten wir drei km vorher parken, konnten dann aber mit einem Shuttlebus hinauf fahren. Wegen des Wetters wollten wir eigentlich nur die kleine Runde laufen, aber wir haben die Abzweigungg verpasst, so wurde es eine größere Runde, sehr lohnend.

Durch den Nebel wirkte alles noch viel mystischer, und zum Glück war es trocken. Da wir oben nicht übernachten wollten, sind wir noch einmal nach Antequera zum bekannten SP zurück gefahren, der heute leider viel voller war.

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Auf dem Caminito del Rey

Heute klappt es: der legendäre Königsweg wartet auf uns! Dies ist ein schmaler, abenteuerlich hoch über einem Fluss und durch eine Schlucht verlaufender Weg, der ursprünglich gebaut wurde als Versorgungsweg zwischen zwei Wasserkraftwerken. Lange Zeit verfiel dieser Weg und galt als der gefährlichste Kletterweg der Welt, bis er komplett gesperrt wurde.

Heute ist er restauriert, man läuft auf bequemen Holzbohlen, breit genug, nur Höhenangst sollte man nicht haben, denn immerhin geht man bis zu 100m über dem Abgrund, gut gesichert durch einen Zaun.

Unbedingt notwendig ist es, sich vorher Tickets zu besorgen, Wochen vorher! Haben wir natürlich nicht gemacht und waren erst mal sehr enttäuscht. Aber auf dem nahen Campingplatz wurde uns geholfen. Jeden Morgen werden etwa 50 Tickets frei vergeben, man muss aber um 9 Uhr am Eingang sein (40 Minuten Fußweg vom CP). Der Rezeptionist hat natürlich Beziehungen und so wurden für uns zwei Tickets hinterlegt und wir konnten gemütlich später kommen und die Schlange vermeiden. Am Beginn der Weges bekommt man Helme und Sicherheitseinweisungen, alle 10 Minuten wird eine Gruppe eingelassen, die sich dann schnell verteilt.

Insgesamt läuft man ca. 8km, die Nervenkitzelstrecke ist aber nur knapp 3km lang.

Am Ende wartet dann ein Bus, der uns zum Ausgangspunkt zurück fährt.

Ich bin sehr glücklich, dieses highlight erlebt zu haben. Und das Wetter hat auch gepasst, sonnig und nicht zu warm. Da wir gerade zur spanischen Mittagszeit zurück waren, sind wir gleich im nahen Restaurant El Mirador eingekehrt, ein perfekter Abschluss.

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Durch die Alpujarras (Sierra Nevada)

1.-3.April 2022

Die Alpujarras sind ein Gebirgszug am Südrand der Sierra Nevada mit Höhen zwischen 800 und 2000m. Wir starten diese Tour in Canjáyar, ein kleines hübsches Landstädtchen mit einem kleinen Stellplatz für fünf Womos.

Am nächsten Tag fahren wir über sehr kurvenreiche und schmale Straßen, ziemlich weit hinauf, bis nach Trevelez auf über 1400m Höhe.

Wir kommen der Schneegrenze bedenklich nahe, saukalt ist es hier.. Und deshalb haben wir nicht mal Lust durch den Ort zu gehen (und kaufen auch keinen Schinken, obwohl Trevelez die „Hauptstadt“ des Serrano-Schinkens ist). Wir waren allerdings schon einmal hier, vor 11 Jahren. Stattdessen quartieren wir uns auf dem CP ein, wo wir ganz alleine sind. So trostlos bei diesem Wetter! Die Berge sind weitgehend in Wolken, es könnte so schön sein…

Wir wollen raus auf dem Gebirge, es ist zu kalt. Obwohl mir die Landschaft, die „Alpujarra“, sehr gut gefällt. Die Straße ist mal wieder schmal und kurvenreich, aber auch gespickt mit schönen Aussichtspunkten. Wir halten noch einmal in einem kleinen Dorf, dort gibt es außerhalb einen Parkplatz und das Dorf ist autofrei.

Hier hat natürlich der Tourismus bereits Einzug gehalten, aber jetzt ist noch nicht viel los. Wir sind ja eigentlich schon auf der Route der „Weißen Dörfer“, aber zur Zeit sind sie aufgrund der Sahara-Regenfälle der letzten Tage alle ockerfarben, zumindest von einer Seite. Bei der Weiterfahrt wird es noch schlimmer: Verkehrszeichen sind fast nicht mehr zu lesen,

Orangenbäume mit einer dicken gelben Staubschicht überzogen. Wir sehen nur noch ockerfarben. Ob es jedes Jahr so schlimm ist?
Wir machen heute noch einen großen Satz, wollen bis Antequera, weil wir dann schon dicht am Caminito del Rey sind. Gegen 17 Uhr kommen wir an, aber der SP ist absolut voll. Wir parken erst in einer Längsbucht, aber direkt an der Straße, nicht gut. Dann entdecke ich um die Ecke vor einem Fußballstadion viele freie Parkplätze, und hier stehen auch schon etliche Womos. Wir ziehen sofort um und stehen jetzt wenigstens verkehrsberuhigt. Und dann beginnt es mal wieder zu regnen…

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Anstrengende Wanderung oberhalb des Flusses Andarax

2.April 2022

Wir fahren nach Laujar und parken bei einem nahegelegenen Erholungsgebiet mit vielen Grillstellen. Dort beginnt ein Wanderweg. Gleich zu Beginn geht es über Treppenstufen sehr steil nach oben, bis wir auf einen Weg stoßen, schmal und immer ab Abgrund, dafür gute Sicht ins Tal und in die Ferne. Und immer weiter bergauf, bis auf ca. 1160m.

Nach etwa 6km erreichen wir die Stelle, an der der Fluss Andarax überquert wird und wir auf der anderen Flussseite zurück laufen können. Ein weißrotes Flatterband versperrt uns den Weg, auf einem Schild steht irgendetwas wegen Regen. Wir deuten es so, dass man bei Regen hier nicht laufen soll. Die kleine Holzbrücke über den Fluss hat schon bessere Tage gesehen, etliche Bretter sind gebrochen und sie ist ganz schief. Zum Glück gibt es ein Halteseil und so können wir uns vorsichtig hinüberhangeln, puhh.

Gleich danach muss man einen kleinen Felsen hinauf klettern, ist aber bestens mit Seilen gesichert.

Und dann wird es interessant. Wir steigen hinauf zu einem alten Wasserkanal, an dem bzw. in dem wir jetzt lange entlang laufen.

Zweimal müssen wir durch einen Tunnel, zum Glück haben wir eine Taschenlampe dabei.

Zum Schluss dann noch ein sehr anstrengender Abstieg, der ordentlich in die Knie geht. Nach 11km und 4,5 Stunden sind wir wieder am Womo, müde, erschöpft, aber so glücklich.
Wir fahren noch etwa 20km zu einem SP in Ugijar, nur 4 Plätze, aber wir sind ganz allein, und dazu noch kostenlos.

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Kleine Wanderung durch die „Wüste“ von Tabernas

31 MÄRZ 2022

Ich habe bei Komoot einen Rundweg entdeckt, er beginnt beim PP Mini Hollywood. Hier wurden etliche Westernfilme in den 70er und 80er Jahren gedreht. Der FunPark hat nur am Wochenende geöffnet und so ist es sehr ruhig auf dem PP, nur 3-4 Womos. Die Wanderung beginnt vielversprechend, die karge Landschaft ist sehr imposant, aber zur Zeit ziemlich grün. Es geht abwärts in eine breite Rambla (Flussbett), wo normalerweise kein Wasser fließt.

Der Weg ist spärlich bezeichnet, aber wir haben ja Komoot. Das Flussbett wird enger, wir laufen unterhalb einer mächtigen Felswand mit mehreren Höhlen. Aber irgendwann geht es nicht weiter, zu viel Wasser, wir müssten mindestens knietief waten. Da bleibt uns nur die Umkehr.

Gerade zurück beim Womo öffnet der Himmel mal wieder seine Schleusen, Glück gehabt. Nach einer ausgiebigen Mittagspause versuchen wir die Runde noch einmal, dieses Mal in die andere Richtung. Und die ist noch viel beeindruckender: eine Treppe führt hinunter zum Fluss, rundherum riesige kahle Felsen, hier kommt tatsächlich Wüstenfeeling auf.

Da der PP sehr ruhig ist, übernachten wir hier, zusammen mit einigen anderen Womos.

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Cabo de Gata

Nach zwei Fahrtagen lassen wir es sehr ruhig angehen. Uns bleibt auch nichts anderes übrig, denn es schüttet mal wieder den ganzen Vormittag. Erst gegen Mittag nehmen wir die Räder raus und fahren die kurze Strecke hinab nach Carboneras. Der Strand ist sehr schön, und die Brandung heftig. Anschließend fahren wir noch ein wenig durchs Städtchen, aber es ist so ungemütlich, dass wir bald wieder zum SP hinauf fahren. Und keine Wetterbesserung in Sicht…

Wanderung zum Torre de Rayo

Auf besseres Wetter können wir nicht warten. Heute morgen konnten wir kaum hinaus sehen, die Scheiben und das ganze Auto waren mit Saharasand  bedeckt. So was haben wir noch nicht erlebt!

Und es regnet und stürmt weiter. Tagsüber war es einigermaßen trocken und so haben wir uns zu einer Wanderung zum Torre de Rayo aufgemacht. Oben am Turm sind wir fast weg geweht, aber die Sicht auf das aufgewühlte Meer und auf Carboneras war trotzdem schön.

Aber wenigstens kann man sich am Wegesrand über schöne Blumenteppiche erfreuen.

Umzug nach Agua Amarga

Der Dauerregen ist durch, aber immer wieder gibt es noch kräftige Schauer, und keine Sonne. Uns ist der eigentlich schöne Platz hier doch etwas zu abgelegen und deshalb fahren wir ein kleines Stück weiter zum SP in Agua Amarga, ortsnah und nur 300m bis zum Strand. Im Ort können wir die Folgen des Regens sehen, die Rambla, eigentlich ein Parkplatz, ist völlig überflutet.

Doch irgendwann wird das Wetter doch besser.

Während Erich es vorzieht, das Womo zu reinigen,

mache ich lieber einen kleinen Spaziergang zum Strand und etwas höher.

Und am nächsten Tag machen wir uns gemeinsam auf in die Nachbarbucht Cala de Enmedio, von der ich tolle Bilder gesehen habe. Nach einer knappen Stunde sind wir am Strand. Was für tolle Felsen!! Die schöne Sandbucht wird links und rechts von hohen Felsen mit bizarren Formationen gerahmt, der Fotoapparat glüht. Nur die Sonne macht sich mal wieder rar, wie muss das hier im Sommer mit blauem Himmel sein.

Und eine Radtour muss natürlich auch mal wieder sein, eine kleine Tour zum Faro (Leuchtturm) de Rodan.

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Wir erreichen Andalusien

Nach einigen nicht sehr spektakulären, aber erholsamen Tagen in Benicassim (Sch..wetter) gehts wieder auf die Autopista, wir wollen ja nach Andalusien. Schlechtwettertage sind immer gut als Fahrtage nutzbar und wir hoffen dann natürlich auf Wetterbesserung. So haben wir Spanien noch nicht erlebt, jetzt seit zwei Wochen keine Sonne und kaum ein Tag ohne Regen.

Montag, 21.März 2022

Altea

Eine erste Etappe bringt uns nach Altea in der Nähe von Benidorm.

Bis hierher sind es ca.240km. Wir haben uns den SP San Antonio ausgesucht, er liegt direkt am Meer, aber auch an der Straße. Der Verkehr hält sich in Grenzen, die nahe Brandung ist sehr viel lauter.

Hinter Gittern.. aber in der ersten Reihe mit Meerblick

Am späten Nachmittag laufen wir noch Richtung City, immer wieder müssen wir der Brandung ausweichen, das Wasser schwappt bis auf die Straße. Viel bietet der Ort nicht, eine riesige Marina, die üblichen Hochhäuser, jede Menge Restaurants etc., hier möchten wir definitiv nicht Urlaub machen. Und immer wieder regnet es…und das soll auch weiterhin so bleiben.

Dienstag, 22.März 2022

Wir erreichen Andalusien

Heute noch mal ein ziemlicher Ritt, nach ca. 330km erreichen wir den SP bei Carboneras/Andalusien. Die vielen Regenschauer und der Seitenwind machen die Fahrt abwechslungsreich, haha…
Der anvisierte SP liegt außerhalb von Carboneras, eigentlich ziemlich in der Pampa, aber mit freiem Blick auf die Berge, und er ist mit allem ausgestattet. Die Überwinterer sind inzwischen alle abgereist, wir haben viel Platz. Die nächsten Tage wollen wir den Naturpark Cabo de Gata ein wenig erkunden, wenn das Wetter mitspielt. Wir sind jetzt am nördlichen Rand des Naturparkes, der sich etwa 40-50km nach Süden erstreckt
Für heute gibt es nur noch einen kleinen Spaziergang, etwas Bewegung nach der langen Fahrt muss sein.

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Nach Spanien fahren? Trotz aller Krisen?

Wir haben lange überlegt, ob man in diesen Zeiten überhaupt reisen soll/kann und haben die Abfahrt immer wieder hinaus geschoben, Aber jetzt sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir NICHTS tun können, dass ich vor lauter doomscrolling schon ganz kirre werde und die Zeit läuft uns in unserem Alter auch davon. Also fahren wir!

Jetzt sind wir schon über eine Woche unterwegs. So viel Pech mit dem Wetter hatten wir wohl noch nie. Statt ins gute Wetter hinein zu fahren und den Frühling zu genießen, wurde das Wetter immer schlechter. Wir haben noch keine Sonne gesehen! Stattdessen viel Regen und sogar ein heftiger Sturm in Franreich, der unser Womo die ganze Nacht wackeln ließ.

Wer Lust hat, kann ein paar Passagen aus meinem Tagebuch lesen, die ich hier veröffentliche.

Donnerstag, 10.März 2022

Auf nach Spanien…1.Tag

Gestern haben wir es nicht mehr geschafft abzufahren, deshalb heute ziemlich früh. Erst mal zum Bäcker Mack frühstücken, und dann gehts endlich los. Wir kommen gut voran, die Autobahn ist nicht sehr voll. Gegen 11 Uhr bekomme ich einen Anruf von der Raiffeisenbank, meine EC-Karte wurde gefunden. Oh Schreck…und meine Tasche ist auch nicht da! Habe ich bei Mack liegen gelasssen. Und wir sind schon bei Leutkirch! Also umdrehen, wieder zurück. Meine EC-karte wurde inzwischen von der Bank gesperrt, kann aber am Nachmittag telefonisch wieder frei geschaltet werden.
Irgendwann sind wir wieder in Syrgenstein (der Verkehr hat erheblich zugenommen). In Giengen haben wir noch getankt, 2,20€! Danke Putin!!!
Und dann starten wir ein 2.Mal, dieses Mal mit Tasche. Jetzt fahre ich, es läuft gut und wir kommen gegen 16 Uhr nach Österreich. Ein naher SP wäre schön, ist aber gar nicht so einfach, in die Schweiz wollen wir noch nicht. Bei Park4night finden wir ein Gasthaus, wo man auf dem PP übernachten darf, Volltreffer! Zwar nicht ganz ruhig, aber das Essen am Abend ist vorzüglich.

So endet dieser erste Reisetag doch noch gut, hallelujah…Bilanz: Viele Kilometer, wenig Strecke. Spanien muss noch warten…

Freitag, 11.März 2022

2.Tag: Aix-les-Bains

Heute läuft alles ganz unproblematisch. Am Genfer See sehen wir die ersten rosablühenden Büsche, also doch allmählich Frühling.

Die Dieselpreise sind auch in der Schweiz nicht günstiger, zwischen 2,20 und 2,40 €. In Frankreich suchen wir nach dem neu vorgeschriebenem Aufkleber „Tote Winkel“, ziemlich schwierig, aber letztlich erfolgreich.
Der SP in Aix ist unverändert. Dank unserer CC -Card checken wir problemlos ein. Ich raffe mich noch zu einem kleinen Spaziergang am See auf, aber nach fast 500km bin ich auch ziemlich kaputt. Eine ruhige Nacht folgt.

Samstag, 12.März 2022

3.Tag: Gruissan

Es geht wieder auf die Autobahn, weiter, weiter. Wir wollen einen neuen SP in Mèze ausprobieren, am Étang  in der Nähe von Bouzigue. Aber der Platz liegt so abseits in der Pampa, dort wollen wir heute nicht bleiben, zumal das Wetter auch noch so trostlos ist, kalt und windig. Und dann fängt es auch noch an zu regnen. Wir fahren weiter zum bekannten SP in Gruissan, aber auch der Platz sieht trostlos aus, riesige Pfützen vom vielen Regen, und der Wind hat inzwischen Sturmstärke erreicht. Trotzdem stellen wir uns in die erste Reihe, so können wir wenigstens aufs Wasser schauen und Wellen beobachten.

Sonntag, 13.März

4.Tag: Wir erreichen Spanien

Brrr..war das eine unangenehme Nacht. Die ganze Zeit hat das Womo fürchterlich geschaukelt und der Regen aufs Dach geprasselt. Trotz des Sturms mache ich mich am Morgen auf den Weg zur Boulangerie und hole Croissants und Baguette.
In Spanien soll das Wetter etwas besser sein, also weiter, aber heute nicht so viele Kilometer. Wir biegen kurz hinter der spanischen Grenze nach Roses ab und sind bereits mittags auf dem großen SP (eng, nicht sehr schön, 12 €, free Wifi). Tatsächlich ist es weniger windig und die Sonne kommt sogar etwas hervor. Und endlich sehe ich mal wieder das Mittelmeer, seit fast drei Jahren!

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Montag, 14.März 2022

5.Tag: Küstenwanderung

Spontan haben wir uns heute entschlossen einen Tag länger zu bleiben, wir sind genug gefahren. Das Wetter ist zwar etwas besser, aber immer noch keine Sonne und ziemlich kühl. Wir laufen die Promenade entlang bis zum Leuchtturm. Dort beginnt ein schöner Weg direkt an der Steilküste entlang, bestens ausgebaut, im Sommer sicherlich eine Autobahn. Rechts das Meer und die Felsen, links totale Bebauung. Wir laufen bis zu einem kleinen Strand. Leider ist noch alles geschlossen, keine Einkehr möglich. Erst bei der Rückkehr in Roses finden wir ein nettes kleines Restaurant. Insgesamt sind wir über 13km gelaufen.

Dienstag, 15.März 2022

6.Tag: Tortosa

Nach 326km erreichen wir die historische Stadt Tortosa am Ebro. Hier gibt es einen kostenlosen SP,  citynah und fast direkt am Ebro, leider fast unter einer Brücke. Für uns gibt es noch einen einigermaßen ruhigen Platz ganz am Ende.
Nachmittags schauen wir uns das Städtchen an, ein schöner alter Stadtkern und eine beeindruckende riesige Kirche, gotisch und barock erweitert, und ein  schlichter Kreuzgang. Ein Cafe con lecce rundet den Spaziergang ab.

Mittwoch, 16.März 2022

7.Tag: Benicassim

Nur gut 100 km, auf der Autobahn kein Problem, und so sind wir schon mittags auf dem CP Azahar. Am späten Nachmittag  laufen wir noch auf der Promenade bis zum Torre Vicence und kehren auf ein Bier im Voramar ein. Alles wie immer, hier kennen wir uns ja aus.

Die folgenden Tage bleiben wir in Benicassim. Das Wetter ist immer noch richtig schlecht, viel Wind und Regen, und das an der gesamten spanischen Küste. Wir wettern deshalb hier ein paar Tage ab und erholen uns von der langen Anfahrt, zum Glück haben wir ja genug Zeit. Also gibt es immer nur kurze Spaziergänge, das Meer ist wie immer schön, der Strand lang und weit, so what…

Und wer mehr über unsere früheren Aufenthalte in Benicassim lesen will, der findet hier über die Suche einige Blogbeiträge.

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Weiter zum Kloster Beuron

01 JUNI 2021, 12:00

Heute steht ein Ortswechsel an, wir wollen noch ein wenig weiter donauaufwärts. Aber erst einmal erledigen wir die übliche Entsorgung, noch Einkaufen im nahen Kaufland, dann können wir endlich starten. Wir fahren durch das atemberaubend schöne Donautal, immer wieder sehen wir tolle Felsformationen.

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Die Fahrt ist nur kurz, knapp 30km, dann sind wir schon in Beuron

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und finden genügend Platz auf dem SP. Jeweils zwei Womos teilen sich einen Grünstreifen, vorbildlich angelegt. Wir haben direkt Kontakt mit dem gegenüber stehenden Womo, sehr nette Leute, die gerade ein nagelneues Womo einfahren. Und wieder mal ist die Welt sehr klein, sie kennen unser winziges Dörfchen, haben Bekannte, die ca. 1 km von uns entfernt ein Haus gekauft haben.
Natürlich schauen wir uns auch das Kloster Beuron an, leider nur die Kirche, alles andere ist privat. Barock..naja, wir haben schon anderes gesehen.

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Die historische Holzbrücke über die Donau  finde ich viel interessanter.

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Wir machen noch einen kleinen Gang durchs Dorf, es gibt zwei Einkehrmöglichkeiten, aber ich habe heute keinen Test. Zurück auf dem SP werden wir schon mit einem Glas Wein empfangen, und es bleibt nicht bei einem… Heute ist der erste warme Abend, an dem man draußen sitzen kann und für uns es der erste gesellige Abend seit 7 Monaten, ungewohnt.

02 JUNI 2021

Gleich am Stellplatz in Beuron beginnt ein Wanderweg,

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einer der Premiumwege „DonauWellen“, über die Höhen mit „Premium-Aussichten“ zur Burg Wildenstein und im Donautal zurück, ganz nach meinem Geschmack. Heute ist es schon fast heiß, die Sonne knallt vom blitzeblauen Himmel. Aber der Aufstieg geht sehr angenehm durch den Wald.

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Wir bestaunen die Felsen und Höhlen und kommen irgendwann zur Burg Wildenstein.

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Es gibt eine Burgschänke, leider mangels aktuellen Tests nicht für mich, aber Erich holt uns zwei Rote, die wir auf dem nahen Picknickplatz genießen.

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Es folgt ein sehr steiler Abstieg zur Donau. Hier müssen wir uns entscheiden: den kürzeren Weg durchs Tal zurück oder noch einmal ein Anstieg über die Höhen. Erich ist für den kürzeren Weg, leider, wir laufen ab jetzt fast nur auf dem Asphalt des Radweges, schade.

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Dennoch sind wir am Ende fast 12 km gelaufen, ganz gut für den Anfang. https://www.komoot.de/tour/383317871?ref=wtd

03.JUNI 2021

Leider schon der letzte Tag unseres Kurzurlaubes. Noch einmal fahren wir donauaufwärts, für uns aber wieder ein neuer unbekannter Abschnitt. Heute ist Feiertag (Fronleichnam), das merkt man, bei dem herrlichen Wetter zieht es nicht nur uns in die Natur.

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Wir fahren bis Fridingen an der Donau, dann entscheiden wir uns spontan zum Berghaus/Restaurant Knopfmacher hinauf zu fahren, ein kräftiger Anstieg, der sich aber doppelt lohnt. Erstens gibt es oben eine Teststation, und so dürfen wir auf der Terrasse zum Essen einkehren, zweitens gibt es einen kleinen Weg zu den Knopfmacherfelsen, immerhin auf 765m Höhe mit weitem Blick über das Donautal. Über die Sage vom Knopfmacher könnt ihr hier lesen.

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Ein Blick auf die Karte zeigt uns, dass man Beuron sehr schnell auf einem steilen Abstiegsweg erreichen kann, eigentlich besser für Mountainbikes  geeignet, aber wir versuchen es und schon bald sehen wir das Kloster Beuron.

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Das ist gut so, denn es türmen sich sehr dunkle bedrohliche Wolken am Himmel. Kaum haben wir das Womo erreicht, öffnet der Himmel seine Schleusen…alles richtig gemacht.

Und das war es auch schon mit unserer ersten Womoreise nach dem langen lockdown. Ich habe  am kommenden Montag meinen 2.Impftermin, den ich natürlich auf keinen Fall verpassen will. Und dann bin ich hoffentlich in zwei Wochen „clean“ und unserer Schwedenreise sollte in diesem Sommer nichts mehr im Wege stehen.

Veröffentlicht unter Oberes Donautal, Mai 2021, Unterwegs | Verschlagwortet mit , , , , | Kommentar hinterlassen