Dol-de-Bretagne und Cancale

29.September

Erst jetzt sind wir wirklich in der Bretagne angekommen, denn der Mont Saint- Michel gehört noch zur Normandie. Entscheidend ist der Grenzfluss Couesnon, der irgendwann sein Bett änderte und heute westlich des Berges fließt und somit gehört der Mont zur Normandie.

Da das Wetter noch sehr wechselhaft ist, verlängern wir unseren Aufenthalt auf dem Campingplatz und machen am Nachmittag einen Spaziergang entlang des Flusses.

In der Ferne sehen wir eine alte Mühle, deren Flügel sich drehen. Volltreffer: die Mühle ist geöffnet und kann besichtigt werden. Man kann hinauf steigen und sich die ganze Mechanik anschauen. Alles ist bestens revoviert und unten kann man hier gemahlenes Mehl kaufen.

Wir fahren am nächsten Tag weiter westwärts, die Küste entlang. Bereits nach gut 20km machen wir einen Stopp in Dol-de-Bretagne. Bereits im Jahre 530 gründete hier der Mönch Samson ein Kloster, später wurde die Kathedrale Saint-Samson gebaut, zunächst im romanischen Stil, später nach einem Brand im Jahre 1203 im gotisch-normannischen Stil.

Beeindruckend ist die Länge und Höhe der Kirche,

aber auch die Buntglasfenster und das Chorgestühl sind vom Feinsten, Dol war lange Zeit Bischofssitz.

Wir schlendern noch etwas durch die Altstadt, auch die Hauptstrasse hat ihren mittelalterlichen Charakter erhalten mit schönen Fachwerkhäusern, die bestens renoviert sind.

Ein Stückchen fahren weiter bis zum Pointe de Grouin, ich will mal wieder Mehrblick. Am Kap ist gerade Ebbe und an den Felswänden der gegenüber liegenden Insel kann man gut sehen, wie groß der Tidenhub ist, bis zu 14m!

1. Oktober

Wanderung nach Cancale

Direkt am heutigen CP (Meerblick!) am Pointe de Grouin kann man in den Wanderweg GR34, den Zöllnerweg, einsteigen.

Dieser Wanderweg zieht sich an der kompletten Küste der Bretagne entlang, wir werden immer wieder auf ihn stoßen. Heute wollen wir bis Cancale laufen, immer an der Steilküste entlang, zwischendurch steigt man in Buchten mit teilweise schönem Strand ab und anschließend wieder hinauf. Das macht den Weg anstrengend, aber auch sehr reizvoll, es geht buchstäblich über Stock und Stein.

Nach zwei Stunden erreichen wir Cancale, zum Mittagessen ist es mal wieder zu spät, in Frankreich wird pünktlich um 12.30 Uhr gegessen. Cancale ist die Hauptstadt der Austernfischerei, in der Bucht befinden sich Austernbänke von beachtlicher Größe, die bei Ebbe gut sichtbar sind.

Und am Hafen gibt es viele Austernstände, wo man sich einen Teller mit den begehrten Kostbarkeiten und ein Glas Wein dazu holen kann und es dann direkt auf der Hafenmauer verzehren kann.

Nur leider sind wir keine Austernfans, ich habe es zweimal probiert, ist einfach nicht mein Fall. So begnügen wir uns mit einer Galette, die aber sehr lecker belegt ist. Zurück fahren wir mit dem Bus, wir merken, dass wir was getan haben. Nicht zu vergessen: das Wetter war heute optimal, viel Sonne und ziemlich warm, geht doch!

(Fortsetzung folgt bald)

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